Die Planung war anspruchsvoll und letzten Endes wurde entschieden, die Klassen einzeln an jeweils einem Halbtag zu veranstalten. So konnten die Einschränkungen auf Gruppen à maximal 15 Teilnehmer (inklusive Begleitpersonen) und das Schutzkonzept optimal umgesetzt werden. Für die Reiterinnen und Reiter war das durchaus angenehm, die Wartezeiten waren kurz und sie konnten nach einem halben Tag bereits wieder nach Hause fahren. Auch für die Parcoursbauer bestand kaum Zeitdruck zwischen den verschiedenen Klassen. Aber die Schattenseite - oder besser gesagt Regenseite - dieser Planung ist Allen deutlich geworden: Wenn Dressur und Parcours abwechslungsweise auf dem Zeitplan stehen, ist selbst bei stärkstem Regen keine Verlegung des Parcours in die Halle mehr möglich... den Preis dafür hat uns Petrus am Sonntag deutlich spüren lassen, aber immerhin waren die Bedingungen für alle gleich und somit fair.
In der Dressurprüfung der Klasse E am Samstag Vormittag klassierten sich drei Reiterinnen an ihrem ersten WE Turnier: Es siegte Julia Bitterli mit dem PRE Divertido und guten 61.92%. Der zweite Rang ging an die einzige Juniorin des Turniers: Julia Schneider erritt auf dem Barockpinto Nando beachtliche 59.62%. Den dritten Rang sicherte sich Angela Kunz mit ihrer Araber-Stute Mahatma und 56.54%. Doch im Arbeitsparcours auf dem Aussenplatz wurden die Karten nochmals neu gemischt: der Wind lies vieles in der Umgebung flattern und auch unsere ARSETS-Kühlein blähten sich gefährlich auf. Der PRE-Wallach Sagento behielt die Nerven und siegte mit Andrea Thielken mit souveränen 60%. Nadine Galli und ihr Cruzado Lusitano lagen knapp dahinter auf dem zweiten Platz mit 59% und verwiesen Julia Bitterli und ihrem Rappen auf den dritten Platz mit 57.67%. Aber dies reichte für den Gesamtsieg in der Klasse E für Julia Bitterli und Divertido! Dank einem besseren Resultat in der Dressur platzierten sich in der Gesamtwertung Nadine Galli und Gallito auf dem zweiten Platz knapp vor Andrea Thielken und Sagento.
Die Dressurprüfung der Klasse M am Nachmittag konnte sich Julia Thut mit Saïd sichern mit 61.72%. Sie verwies Frauke Matter mit dem PRE Wallach Huapango del Rio knapp auf den zweiten Platz mit 60.94%. Der dritte Rang ging ebenfalls an Julia Thut mit dem Freiberger-Wallach Emerito und 56.72%. Die Maniabilité und der Speed fanden direkt nacheinander bei leichtem Nieselregen auf dem Aussenplatz statt. Hier setzte sich Frauke Matter mit Huapango del Rio durch und siegte souverän. Der zweite Platz ging an Julia Thut mit dem Hispano-Araber Saïd und der dritte ebenfalls an Julia Thut mit Emerito. Es hat seine Vor- und Nachteile, den Speed direkt nach dem Arbeitsparcours zu reiten. Einerseits kennt das Pferd den Parcours bereits, aber andererseits wird die Prüfung dann doch ziemlich lange... was der Konzentration ihren Abbruch tut und Kräfte kostet. Dies zeigte sich dann auch im Resultat: Der Sieg ging an Julia Thut mit dem erfahrenen Emerito mit einer Zeit von 2:32, das einzige Paar, welches nicht disqualifiziert wurde. Damit hat sich der Freiberger mit Julia Thut auch den Gesamtsieg in der Klasse M gesichert. Und genauso knapp wie am Vormittag erreichten auch Julia Thut und Saïd den zweiten Gesamtrang dank einem besseren Resultat in der Dressur vor Frauke Matter und Huapango del Rio auf dem dritten Rang.
Der Sonntag Vormittag begann trocken und mit vergnügten Helfern und Teilnehmern in der Klasse A. Die Klasse wurde von Dominique Hügli und ihrem Lusitano-Wallach Classico do Monte Tramagueira dominiert, das Paar siegte sowohl in der Dressur als auch im Arbeitsparcours und erreichte damit natürlich auch den Gesamtsieg. Auch die übrigen Ränge waren fest verteilt, in beiden Prüfungen erreichte Christine Devaud mit Palodia, einer polnischen Stute, den zweiten Rang und Laetitia Sciboz mit ihrem Frison-Wallach Fabio den dritten Platz.
Der Regen nahm zu, als die beiden Reiterinnen der Klasse L in der Halle die Dressurprüfung ritten und es kam zu einem nassen Showdown auf dem Aussenplatz im Arbeitsparcours und Speed. Karin Meierhofer konnte sich mit dem PSL Havano letzten Endes in allen drei Teilprüfungen gegen Gabi Brunner und den PRE Faro durchsetzen und entschied auch das Gesamtresultat für sich.
Langsam verwandelte sich der Aussenplatz samt Parcours in einen riesigen Teich, während die Reiterinnen und Reiter der S Klasse in der Halle die Dressur bestritten. Katja Weis setzte sich mit dem PSL Dionisius und 68.52% durch und gewann die Dressurprüfung vor Carène Riedo und PSL Quidico (65.37%) und Frauke Matter mit PRE Huapango del Rio (64.81%). Doch die nächste Runde ging an die Spanier, der PRE Huapango del Rio liess sich nicht lumpen und hat den Arbeitsparcours für sich und Frauke Matter entschieden. Er verwies die beiden Lusitanos Dionisius mit Katja Weis und Quidico mit Carène Riedo auf den zweiten und dritten Rang. Bis zu dem Zeitpunkt hatten sich alle Helfer und Offizelle bereits ihr goldenes Seepferdchen ehr und redlich verdient. Dennoch setzten Carène Riedo und Quidico in ihrer Spitzendisziplin nochmals einen drauf und gewannen den Speed mit schnellen 2:23. Julia Thut und der Freiberger Emerito mussten sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben mit einer Zeit von 2:38 und Frauke und Huapango waren mit 2:43 auf dem dritten Platz. Dieser Sieg im Speed verhalf Carène Riedo mit ihrem Quidico zum Gesamtsieg in der Klasse S. Den zweiten Gesamtrang erreichten Frauke Matter und Huapango del Rio und dritte wurde Katja Weis mit Dionisius. Auch alle sechs tapferen Reiterinnen und Reiter der Klasse S haben sich bei den Verhältnissen das goldene Seepferdchen verdient - und zwar "mit Tauchen" wie eine Helferin treffend bemerkt hat. Spätestens wenn eine Ente darauf schwimmt, dann darf man ganz offiziell von Teich sprechen...
Insgesamt war es ein sehr schönes Turnier mit vielen Mitgliedern und praktisch von Helfern für Helfer. Die Stimmung war fröhlich, kollegial und dank dem corona-mässig strikten Zeitplan fast komplett stressfrei für alle. Aber wir haben das Publikum vermisst - so ohne Anfeuern ist ein Speed einfach nicht dasselbe und unsere Protagonisten hätten alle Applaus verdient!
Vielen herzlichen Dank an die Jury, alle Helfer und Offizielle für Euren grossen Einsatz!
Und ebenso gilt unser Dank den beiden Sponsoren Vaquero Shop und Hauptner, welche für die Platzierten aller Klassen Preise in Form von online-Gutscheinen gesponsort haben und Trix und Urban Riedo von der Reitanlage Steinlera für die Unterstützung.
